Corporate Identity

Wie erstelle ich ein Logo für Marken, Unternehmen und Apps?

Dan Enso
19/08/2021

Wer online eine starke Marke aufbauen möchte, beginnt mit einem guten Logo, das den Geschmack der Zielgruppe trifft und die Philosophie des Unternehmens widerspiegelt. Als Designer sind meine Ansprüche sehr hoch. Das Logo muss sich nicht nur von der Konkurrenz abheben, sondern auch von den Kunden verstanden werden. 

In diesem Guide möchte ich dir Tipps und Tricks aus meiner täglichen Praxis verraten, die du berücksichtigen solltest, wenn du ein gutes Logo entwickeln möchtest.

Meine 5 Grundregeln für ein Logo:

Damit das Logo aktuelle Standards erfüllt, habe ich 5 Regeln aufgestellt, die immer zu beachten sind:

  1. Das Logo muss eine Grafik aus Vektoren sein und keine Bilddatei, damit man es verlustfrei an jede Größe anpassen kann.
  2. Das Logo muss auch auf Smartphones gut aussehen. Schaffe dafür responsive Regeln.
  3. Das Logo muss klar und lesbar sein, damit man sich den Namen einprägen kann.
  4. Das Logo muss simpel sein. Vermeide daher überflüssige Informationen.
  5. Das Logo muss konstant bleiben. Wiedererkennung ist sehr wichtig.

Was macht für mich ein gutes Logo aus?

Das Logo ist das Symbol der Marke, es besteht aus Buchstaben, Farben, Formen und erzählt die Geschichte des Unternehmens. Das Logo soll einzigartig, ästhetisch und einprägsam sein.

3 Tipps & Tricks an denen ich mich orientiere:

Nutze den negativen Raum, um mehr Information zu vermitteln.
Nutze den Goldenen Schnitt für ästhetischere Proportionen.
Verschmelze Symbole miteinander und schaffe etwas Einzigartiges.

Mein Kreativprozess bei einer Logoerstellung

1. Die Zielgruppe kennenlernen

Wenn das Unternehmen seine Zielgruppe nicht kennt, oder eine neue erreichen möchte, ist es meine Aufgabe diese durch Recherche & Analyse herauszufinden. Mit Personas, Umfragen und Daten-Analyse kann ich die Zielgruppe kennenlernen und mit ihr eine Verbindung aufbauen.

Diese Fragen stelle ich mir:
  • Wie alt sind die Kunden?
  • Wie viel Budget haben die Kunden?
  • Welche Erwartungen haben die Kunden?
  • Was mögen die Kunden für Produkte?
  • Wo befinden sich die Kunden?

2. Die Story hinter dem Unternehmen oder der Applikation

Nach der Zielgruppe will ich mehr über das Unternehmen oder über die Applikation erfahren. Welche Ziele, Werte und Eigenschaften vertritt es? Um ein besseres Bild zu erhalten, suche ich zuerst nach Adjektiven, die das Unternehmen oder die App beschreiben. Anschließend befrage ich die Gründer, Abteilungsleiter und Mitarbeiter, um noch mehr Informationen zu sammeln, die später in die Logogestaltung mit einfließen.

Dabei stelle ich folgende Fragen:
  • Was macht das Unternehmen oder die Applikation?
  • Warum wurde das Unternehmen gegründet?
  • An welche Dinge glaubt das Unternehmen?
  • Was macht das Unternehmen oder die Applikation so besonders?
  • Mit wem konkurriert das Unternehmen?
  • Für wen wurde die Applikation entwickelt?

3. Zeit für Brainstorming

Nun beginnt die kreative Phase. Zuerst arbeite ich aus sämtlichen gesammelten Informationen alle Verbindungen und Gemeinsamkeiten heraus. Anschließend schreibe ich alle Schlagwörter auf, die mir zur Branche, zum Unternehmen und zur Zielgruppe einfallen. Im letzten Schritt wird das Ganze noch einmal gefiltert und auf das Wesentliche reduziert.

Wichtig: Gib dir immer eine zeitliche Begrenzung, sonst kommst du nie zum Ende.

Ein Praxisbeispiel zu Veranschaulichung:

Brainstorming und anschließende Filterung, sowie die Reduktion der Informationen, haben aussagekräftige Schlagworte hervorgebracht. Diese können u.a. aus Substantiven und auch aus Verben bestehen. Nun suche ich für die verschiedenen Schlagworte passende Icons heraus, z.B. bei flaticon oder freeicons. Aus den gesammelten Icons erstelle ich nun eine Symbol-Matrix, die mir als Übersicht dient und den kreativen Logoentwicklungsprozess unterstützt, indem sich sämtliche Symbole auf einen Blick erfassen lassen.

Nach einigen Stunden scribbeln entstehen viele verschiedene Varianten. Hier ein paar Beispiele:

Ich habe erkannt, dass die Sprechblase wie ein Gehirn aussieht und fügte einige Baumringe hinzu, was für die Weiterentwicklung und Wachstum steht.

Wie bringe ich Adjektive sinnvoll in einem Logo zum Ausdruck?

Da sich Adjektive schlecht als Icons in der Symbol-Matrix abbilden lassen, aber trotzdem häufig wichtig sind, um ein Unternehmen zu beschreiben, nutze ich zur "Abbildung" von Adjektiven die Schriftart, Farben und Formen. Auch hier erstellt man viele Variationen, um das beste Ergebnis zu erhalten.

Ein Beispiel, zu welcher Schriftart ein Adjektiv passt:
Serifenschrift
  • Vertrauen 
  • Respekt 
  • Tradition 
  •  Formal 
  • Elegant
  • Serifenschrift
  • Einfach
  • Modern
  • Technisch
  • Sauber
  • Minimalistisch
  • Serifenbetonte Schrift
  • Vielseitig
  • Zuverlässig
  • Solide
  • Natural
  • 4. Logobeispiele in der Praxis

    Damit du dir das Logo besser im Alltag und in der praktischen Verwendung vorstellen kannst, empfehle ich dir Produkt-Mockups deines Logos zu erstellen. Dazu gibt es zum Beispiel bei freepik kostenlose Mockups. Falls du kein Photoshop hast, kann ich dir photopea  wärmstens empfehlen.

    Fazit: Ein Logo zu erstellen ist nicht zu unterschätzen.

    Um ein gutes Logo zu erstellen, benötigt es nicht nur Zeit für Kundenforschung und Branchenfachwissen, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für Affektlogik und räumliches Vorstellungsvermögen.

    Wenn du das Thema ernst nehmen möchtest, rate ich dir ein Corporate-Design-Manual / Styleguide zu erstellen, statt einfach nur ein Logo zu entwerfen.

    Wenn dir mein Guide gefallen hat, gib mir 5 Sterne und schreibe einen netten Kommentar.

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    Steffen
    Gast
    Steffen
    3 Jahre zuvor

    Hey Dan, danke für deine Tipps! Besonders der Verweis auf die Icons z. B. von freeicons und flaticons hat mir geholfen!